Digitale Grundschule

Was vor Jahren noch undenkbar gewesen wäre, bahnt sich seinen Weg ins Klassenzimmer: Die Schüler*innen können mit Hilfe von Technologie stärker am Unterricht partizipieren, ihn neugestalten und den klassischen Unterricht „alle machen das Gleiche zur gleichen Zeit“ zu Fall bringen.

Medienkonzept

Verschiedene Lerntypen finden sich in der Arbeit mit dem Tablet wieder, die Darstellungsform der Schülerpartizipation ist unbegrenzt. Unserer Ansicht nach profitieren die Schüler*innen von der Digitalisierung unserer Schule. Diese ist jedoch nicht ausschlaggebend für die Unterrichtsqualität. Das Tablet wirkt als Katalysator: Guter Unterricht kann noch besser werden. Unstrittig ist, dass die Digitalisierung längst schon unsere jetzige reale Welt verändert hat, es ist nur nicht immer deutlich, wie stark unsere jetzige Gesellschaft schon damit durchsetzt ist. Die KIM- und JIM-Studien geben hierüber aber nachdrücklich Auskunft.

KIM

  1. In den Haushalten der Kinder besteht Vollausstattung bei Fernseher, Internetzugang und Handy/ Smartphone.
  2. Im Vergleich zur Vorgängerstudie aus dem Jahr 2016 nimmt der Anteil der Computer stark ab (– 16 %-Punkte) und der Anteil der Tablets (+ 10 %-Punkte) und Smartphones (+ 5 %-Punkte) stark zu. Der klassische Computer verliert immer mehr an Bedeutung.
  3. 51 % der Kinder verfügen über ein eigenes Mobiltelefon (39 % besitzen ein Smartphone).
  4. 17 % können im eigenen Zimmer das Internet nutzen.
  5. 52 % der Kinder nennen als liebste Smartphone-App WhatsApp®.
  6. 50 % der Kinder geben an, dass sie derzeit ein Buch lesen.
  7. Andere soziale Netzwerke wie Facebook®, Snapchat® oder Instagram® werden nur selten genutzt.
  8. YouTube® wird von 21 % der Kinder täglich genutzt, je älter die Kinder werden, umso intensiver die Nutzung. Hierbei ist BibisBeautyPalace® das beliebteste Programm.
  9. Nur knapp ein Zehntel der Eltern kontrolliert die Mediennutzung auf mobilen Endgeräten. In knapp einem Drittel bestehen zumindest Verabredungen. Knapp zwei Drittel der Eltern setzen gar keine Optionen des technischen Jugendschutzes ein (über das gesamte mediale Nutzungspaket).
Quelle: Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest: KIM-Studie 2018, Kindheit, Internet, Medien, Basisuntersuchung zum Medienumgang 6- bis 13-Jähriger in Deutschland, Stuttgart 2019.

JIM

  1. 97 % der Jugendlichen besitzen ein eigenes Smartphone.
  2. 95 % gehen täglich über ihr Smartphone ins Internet.
  3. 40 % lesen ein Buch.
  4. Nur 1 % der Mädchen und 14 % der Jungen nutzen einen stationären PC.
  5. 71 % nutzen zumindest gelegentlich einen öffentlichen WLAN-Zugang.
Quelle: Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest: JIM-Studie 2018, Jugend, Information, Medien, Basisuntersuchung zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger in Deutschland, Stuttgart 2018.

Für den Unterricht an der Stadtschule Travemünde haben wir uns 2014 entschlossen, ein mehrgleisiges Medienkonzept nach ausführlicher Studienrecherche zu implementieren. Dieses sah sowohl Stand alone PC’s in den Klassenräumen, als auch Linux Systeme in Gruppenräumen und Tablets als Kofferlösung vor. Die erste Phase des ebenfalls weiter unten beschriebenen Projektes zeigte, dass sich im Wesentlichen Tablets für die Arbeit mit den Grundschülern eignen. So hat sich mittlerweile herauskristallisiert, dass die Nutzung von Tablets die ideale Ergänzung der klassischen Lernmedien darstellt. Mittlerweile hat bei uns jedes Kind ein Tablet, welches als gleichwertiges Medium des Medienkanons genutzt wird. 
Wir erleben an der Stadtschule Travemünde in der Nutzung von Tablets in allen schulischen Bereichen echte Mehrwerte. Diese Geräte helfen uns, Dinge zu tun, die vorher unmöglich waren.

Zeitleiste

2014

2015

2016

  • Entwicklung eines 3-Jahres-Plans als Erprobungsphase für eine Tabletnutzung im Klassenzimmer
  • Tablet-Testphase unter den Lehrkräften inklusive Ausstattung aller Klassenzimmer mit Beamern  
  • Einführung erster von den Klassenlehrern buchbarer Pool-Tablets für die Schüler*innen
  • beginnende Arbeit auch der Schüler*innen mit den neuen Geräten
  • Abschluss der notwendigen Grundausstattung aller Klassenräume mit sechs bis acht stets verfügbaren Tablets
  • Implementierung eines nachhaltigen und an den Erfordernissen ausgerichteten Fortbildungsprogramms für die Lehrkräfte