Bologna

Während der Osterferien nutzten zwei Kolleginnen die Zeit für ein einwöchiges Erasmus-Seminar zum Thema „Outdoor-Education-Activities“ in Bologna, Italien. 

Ziel war es, Möglichkeiten (wieder-) zu entdecken, unterrichtliche Inhalte durch freudvolle bewegte Elemente außerhalb des Klassenzimmers zu vermitteln bzw. sie durch die genannten Elemente zu ergänzen. So können sich unmittelbare Natur- und Umwelterfahrungen durch ein Mehr an Bewegung, an Interaktion und direkten Sinneseindrücken positiv auf viele Bereiche des Lernens auswirken.

Der Austausch zu diesem Thema fand in einer sehr internationalen Gruppe statt. Lehrerinnen und Lehrer aus Rumänien, Mazedonien, Spanien, Polen, Frankreich, Finnland, Tschechien und Deutschland bestimmten Inhalt und Erfolg des Seminars durch eigene Erfahrungen und Darstellung eigener Lehrpraktiken maßgeblich mit. Wir tauschten uns  aus und erprobten die Kursinhalte  gemeinsam in der natürlichen sowie der urbanen italienischen Umgebung. Die Ergebnisse hielten wir als Arbeitsgrundlage für unser eigenes Schulkonzept fest, um außerschulische Lernorte auch zukünftig und gezielt im Unterrichtsalltag zu verankern.

Ganz nebenbei wurden neue Auslandskontakte geknüpft und die Erasmus-Familie der Stadtschule Travemünde erweitert.

Welch ein Gewinn!

Island

Im Rahmen eines Job Shadowings hatten wir die Gelegenheit, die Fellaskóli Dream School in Island zu besuchen. Diese Schule ist bekannt für ihre innovativen Ansätze in der Bildung und ihre starke Kooperation mit Kindertagesstätten. Der Besuch bot uns wertvolle Einblicke in die Strukturen und Abläufe der Schule sowie in die Methoden, die zur Verbesserung der Schülerleistungen eingesetzt werden.

Schulstruktur und Personal

Die Fellaskóli Dream School hat ein engagiertes Team von 50 Lehrern, die insgesamt 360 Schülerinnen und Schüler (SuS) unterrichten. Besonders auffällig ist, dass drei Schulleiter in der Schule tätig sind, jedoch keinen eigenen Unterricht geben. Dies ermöglicht ihnen, sich voll und ganz auf die Schulorganisation und die Unterstützung des Lehrpersonals zu konzentrieren. Die Lehrer sind präsenzverpflichtet, was eine enge Zusammenarbeit und einen kontinuierlichen Austausch fördert.

Unterricht und Leistungsentwicklung

Ein zentrales Thema während unseres Besuchs war die Leistungsentwicklung der Schüler. Es wurde berichtet, dass in der ersten Hälfte des Schuljahres in der Jahrgangsstufe1/2 eine Verbesserung der Leistungen zu verzeichnen war, während in drei anderen Jahrgangsstufen ein Rückgang der Leistungen festgestellt wurde. Dies zeigt, dass die Schule kontinuierlich an der Verbesserung der Unterrichtsqualität arbeitet und bereit ist, auf Herausforderungen zu reagieren.

Integration von Newcomern und DaZ-Unterricht

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Fellaskóli ist die Integration von Newcomern, die als DaZ (Deutsch als Zweitsprache) bezeichnet werden. Die Schule verfügt über einen speziellen DaZ-Raum, der den neuen Schülern hilft, sich besser in die Schulgemeinschaft zu integrieren und ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Die Lehrer arbeiten eng zusammen, um den Grundwortschatz der Schüler zu erarbeiten und ihnen die nötige Unterstützung zu bieten.

Das Motto der Schule, Respekt, Verantwortung und Freundlichkeit, spiegelt wichtige Werte wider, die für ein positives Lernumfeld entscheidend sind. Die Betonung der kulturellen Vielfalt und die Achtung der individuellen Herkunft und Kultur der Schüler sind ebenfalls entscheidend.

Kita-Kooperation und Nachmittagsbetreuung

Die starke Kooperation mit Kindertagesstätten wird als Schlüssel zum Erfolg angesehen. Diese Zusammenarbeit ermöglicht einen nahtlosen Übergang für die Kinder und fördert die frühzeitige Entwicklung von sozialen und sprachlichen Fähigkeiten. 

Während unseres Besuchs hatten wir die Gelegenheit, das innovative Konzept der Zusammenarbeit zwischen Schulen und Kindertagesstätten für die Förderung der Literalität zu erleben. Es wurde deutlich, wie wichtig es ist, frühzeitig mit der Förderung von Lese- und Schreibfähigkeiten zu beginnen, um die Bildungschancen der Kinder zu verbessern. Ein zentrales Element dieser Zusammenarbeit war die Einstellung von Fachkräften für die Literalität, die sowohl in der Schule als auch in der Kindertagesstätte tätig waren. Diese Fachkräfte arbeiteten eng zusammen, um die Übergänge der Kinder von der Kita zur Schule zu gestalten und sicherzustellen, dass die Förderung der Literalität kontinuierlich fortgesetzt wird. Besonders beeindruckend war die enge Zusammenarbeit zwischen den Lehrkräften und Erziehern. Es gab regelmäßige Treffen, bei denen die Kooperationskräfte mit den Erziehern die schulischen Anteile der Vorschularbeit planten. Zudem fanden Erziehertrainings und Fortbildungen durch Lehrkräfte statt, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter auf dem neuesten Stand waren. Ein weiterer wichtiger Aspekt war die direkte Arbeit der Lehrkräfte in den Kindertagesstätten. Zweimal pro Woche besuchten sie die Kitas, um mit den Kindern zu arbeiten und die Erzieher bei ihrer pädagogischen Arbeit zu unterstützen. Dies förderte nicht nur den Austausch zwischen den beiden Bildungseinrichtungen, sondern ermöglichte es den Lehrkräften auch, die Bedürfnisse der Kinder besser zu verstehen. Trotz der vielen positiven Aspekte gab es auch einige Herausforderungen. Ein Problem war beispielsweise, dass es wenige neue Bücher in Isländisch gab, was die Förderung der Literalität erschwerte. Zudem blieben die Lehrkräfte oft in der ersten und zweiten Klasse, anstatt in höheren Klassenstufen zu unterrichten. 

Zu dem wird die Qualität der Nachmittagsbetreuung kontinuierlich verbessert, um den Bedürfnissen der Schüler gerecht zu werden.

Schüler der 1. und 2. Klasse nehmen bis 15:40 Uhr an einer Kombination aus Schul- und Freizeitaktivitäten teil. Danach gibt es die Möglichkeit, Kinder bis 17 Uhr in das außerschulische Programm einzuschreiben.

Schüler der 3. und 4. Klasse können an den Freizeitaktivitäten in einem gemeinsamen Afterschoolprogramm des Stadtteils teilnehmen. 

Insgesamt war unser Besuch in Island eine inspirierende Erfahrung, die uns gezeigt hat, wie wichtig es ist, frühzeitig mit der Förderung der Literalität zu beginnen und wie eine enge Zusammenarbeit zwischen Schulen und Kindertagesstätten dazu beitragen kann, die Bildungschancen der Kinder zu verbessern.

Thessaloniki

Erfolgreiche Premiere: Erste Erasmus-Schülermobilität in Thessaloniki: Eine Reise durch die Antike und Durchführung moderner Olympische Spiele im interkulturellen Kontext

Nach einem aufwendigen und wohl durchdachten Bewerbungsverfahren hatten 16 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 3 und 4 die einzigartige Möglichkeit, an einer Erasmus-Schülermobilität in Thessaloniki, Griechenland, teilzunehmen. Vom 11. bis 15. Februar 2024 tauchten sie tief in das Thema der modernen Olympischen Spiele ein.

Die Reise begann mit einem herzlichen Empfang durch die gastgebende Schule und ihren Lehrern. Sofort spürte man die Begeisterung und Vorfreude der Schüler auf die kommenden Tage. Thessaloniki, als Stadt mit einer reichen olympischen Geschichte, bot die ideale Kulisse für diese einzigartige Lernerfahrung.

Das Programm war vielfältig und spannend gestaltet. Die Schülerinnen und Schüler nahmen an interaktiven Workshops teil, in denen sie mehr über die Geschichte, die Werte und die Bedeutung der Olympischen Spiele in der heutigen Zeit lernten. Sie hatten die Gelegenheit, mit lokalen Experten zu sprechen, die ihnen Einblicke in die Organisation und Durchführung solch großer sportlicher Ereignisse gaben.

Einer der Höhepunkte der Reise war der Besuch des Olympischen Museums von Thessaloniki. Hier konnten die Schülerinnen und Schüler hautnah die Geschichte der Olympischen Spiele erleben und sogar einige der legendären Sportstätten besichtigen. Von der Antike bis zur Gegenwart wurden sie durch eine faszinierende Reise durch die Welt des Sports geführt.

Darüber hinaus hatten die Kinder die Möglichkeit, gemeinsam mit den griechischen Schülerinnen und Schülern an sportlichen Aktivitäten teilzunehmen, bei denen sie die olympischen Werte wie Fairplay, Respekt und Zusammenarbeit in die Praxis umsetzen konnten. Diese praktischen Erfahrungen halfen den Kindern, ein tieferes Verständnis für die Bedeutung dieser Werte im täglichen Leben zu entwickeln.

Am Ende der Woche kehrten die Schülerinnen und Schüler mit einem reichen Erfahrungsschatz und unvergesslichen Erinnerungen nach Hause zurück. Die Erasmus-Schülermobilität in Thessaloniki war nicht nur eine Gelegenheit, das Thema der modernen Olympischen Spiele zu erkunden, sondern auch eine Chance für interkulturellen Austausch, Freundschaften zu knüpfen und neue Perspektiven zu gewinnen.

Diese erfolgreiche Mobilität zeigt deutlich die positiven Auswirkungen von internationalen Bildungsprogrammen wie Erasmus+. Durch solche Programme werden nicht nur Kenntnisse und Fähigkeiten gefördert, sondern auch interkulturelle Kompetenzen und Verständnis für andere Kulturen gestärkt. Die Schülerinnen und Schüler kehrten nicht nur als erfahrungsreiche Sportler zurück, sondern auch als weltoffene und engagierte Bürgerinnen und Bürger.

Stephanie Schmidt 

https://erasmusplus.schule/foerderung/erfahrungsberichte/inklusion-mit-etwinning-travemuende